Die RKI Files sind erneut in aller Munde. Erst kürzlich wurden die entschwärzten Protokolle vom Robert-Koch-Institut (RKI) selbst veröffentlicht. Diese Enthüllungen förderten neue Erkenntnisse zutage, die Kritiker der Corona-Maßnahmen in ihrer Haltung weiter bestätigen. Schon den großflächig geschwärzten Protokollen war zu entnehmen, wie kontrovers die Experten die Lage sahen und dass es die immer kolportierte eine Wissenschaft in den Gremien nicht gab.
Dazu fand vor wenigen Wochen in Wien eine Veranstaltung zu den RKI-Protokollen statt. Den Auftakt machte Stefan Homburg mit seinem Eröffnungsvortrag.
“Ich habe die grünen Gesundheitspolitiker als extrem autoritär wahrgenommen”
Dem Vortrag von Homburg folgte eine Diskussionsrunde, in der auch Franz Leisch öffentlich zu Wort kam. Er war bis 2023 Geschäftsführer der ELGA GmbH und während der Corona-Krise immer wieder ins Krisenmanagement eingebunden. Leisch versuchte die Denkweise der Politik im Pandemiemanagement anhand von Beispielen zu erläutern, wobei ihm neben Überforderung oder Inkompetenz vor allem die Suche der Politiker nach einer sicheren Position, die nicht zu angreifbar ist, plausibel erscheint. Nach seinem Veto der Impfpflicht aufgrund der Datenschutzfolgenabschätzung bekam er dann auch Anrufe von Ministeriumskollegen, mit dem Tenor: “Jetzt hast dich selber abgeschossen!”
Leisch beleuchtete das Thema sowohl aus Sicht des Geschäftsführers der ELGA GmbH als auch aus seiner Perspektive als ehemaliger Mitarbeiter im Kabinett des Gesundheitsministers. Von 2009 bis 2014 – zur Zeit der Schweinegrippe – war er dort für das Pandemiemanagement zuständig. Bezogen auf die Expertengremien ist Leisch überzeugt: “Ich bin 100-prozentig der Meinung, wir brauchen mehr Transparenz, dann würden weniger dumme Entscheidungen gefällt werden.”
Mit am Podium waren auch Monika Henninger-Erber als naturwissenschaftliche Fachexpertin und Politikerin, sowie Prof. a.D. Andreas Sönnichsen als Mediziner.
“Man hat Menschen in ihrer Existenz bedroht”
Henninger äußerte sich vielfach kritisch zur Top-Down Politik, die sich für sämtliche Kollateralschäden blind zeigte. Sie zitierte aus einem Gespräch mit einer grünen Spitzenpolitikerin, die auf Kritik zur Impfpflicht und Verbotskultur meinte: “Du verstehst das vielleicht fachlich, aber die Pizzafrau [Anm. als Repräsentantin der österreichischen Bevölkerung] ist zu dumm, man muss ihr genau ansagen, was sie zu tun hat.”
“Man hat ja nie mit uns diskutiert”
Sönnichsen kritisierte den Umgang mit abweichenden Meinungen. “Keiner, der ernstzunehmenden Kritiker hat doch jemals die Existenz des Virus geleugnet. (…) Man hat uns aber als Coronaleugner bezeichnet.” Er forderte alle Parteien auf, sich mit den Kritikern an einen Tisch zu setzen und ernsthaft zu debattieren, so wie es in einer wissenschaftsorientierten, demokratischen Gesellschaft der Anstand gebiete.
Morgen, am 07.06. wird der dritte und letzte Teil der Veranstaltung auf dem YouTube-Kanal von Idealism Prevails veröffentlicht. Das hochkarätig besetzte Panel mit dem deutschen Rechtsanwalt Markus Haintz, Prof. Stefan Homburg und der ehemaligen Grünen-Chefin Madeleine Petrovic diskutiert zum Thema “Die Aufarbeitung aus politischer/rechtlicher Sicht”.
Die gesammelten Videos
Eröffnungsvortrag: https://www.youtube.com/watch?v=dpUVBjs62zY
Diskussion 1: https://www.youtube.com/watch?v=Es1ouky5e1c
Diskussion 2: https://youtu.be/r62pCtajZhs