PM: #16 Die Kirche in der Coronakrise

Presseaussendung der GGI-Initiative am 30.03.2023

Anlässlich der bevorstehenden Osterfeiertage widmen wir uns heute der Rolle der Kirche in der Coronakrise aus unserer Sicht.

Herausforderungen für Kirchen in der Welt von heute

Die Kirchen stehen in einem Spannungsverhältnis zwischen einer immer geringeren Anzahl an praktizierenden Christen und einer Welt, die „offen für alles“ ist und sich von traditionellen Werten immer mehr entfernt bzw. diese sogar ablehnt. Werte wie Familie, eheliche Treue und Schutz des Lebens werden gesellschaftlich und gesetzlich immer mehr aufgeweicht. Dennoch genießt die Kirche einen gewissen staatlichen Schutz, durch das Konkordat und die teilweise noch vorhandene christliche Tradition. Durch viele Um- und Missstände ist jedoch ihre Situation fragiler geworden. Vonseiten der Kirchen besteht das große Bestreben, sich nicht mit dem Staat anzulegen, was mitunter zu interessanten Verbiegungen führt.

Schwierige Situation in der Coronakrise

Der katholischen Kirche war es von Anfang an ein großes Anliegen, die Christen gerade in dieser schwierigen Zeit zu begleiten. Es gab sofort Online-Angebote und zahlreiche Hilfestellungen. Zusätzlich war die Sorge groß, dass der Staat sicherheitshalber alle Kirchen lange schließen könnte. Weiters gibt es eine deutliche Überalterung, sowohl im Klerus als auch unter den Laien und die Angst vor Erkrankung und Tod ist entsprechend dominant. Wie wohl alle Priester Akademiker sind, wurde die Corona-Agenda der Regierung 1:1 ungeprüft übernommen und dominant an die Kirchengemeinden weitergegeben. Sämtliche Anweisungen wurden penibelst erfüllt, als ob das Seelenheil davon abhängen würde. Es wurde desinfiziert, Maske getragen, Abstands- und 2 G-Regeln umgesetzt und dazu Leute aus dem Kirchenchor, der Wärmestube u. ä. ausgeschlossen und den ungeimpften Menschen wurde lautstark vorgeworfen, dass sie schuld an der Corona-Krise wären. Die Umsetzung der Anweisungen ging so weit, dass es auch zu Entlassungen kam, wenn jemand maßnahmenkritisch predigte (z. B. Uwe Eglau). Die Spitze der Maßnahmenkonformität war die Errichtung einer Impfstraße im Stephansdom (sonst darf man Öl nur nach Bezahlung oder während der heiligen Messe so weit in den Dom vordringen) und im Vatikan die Herausgabe einer Impfmünze. Viele Christen verloren so ihr Vertrauen in die Kirche, traten aus oder kamen einfach nicht mehr.

Wie hätte diese Situation gelöst werden können und müssen?

Die Kirche sollte sich auf ihre ureigensten Aufgaben besinnen. Ihre Autorität hat sie nur in Glaubens- und Sittenfragen und darauf sollte sie sich beschränken. Ihr Auftrag ist es nicht, williger Handlanger des Staates zu sein.

In ihrer 2000-jährigen Geschichte hat sie sich auch immer um Kranke und Sterbende gekümmert und zwar nicht aus der Ferne, sondern mitunter sogar auf Kosten ihres eigenen Lebens (Elisabeth von Thüringen, Damian de Veuster, …).

Politische Ansichten bzw. Mangel an Bereitschaft, sich medizinischen Maßnahmen zu unterziehen, sollten kein Ausschlussgrund sein. Die Kirche hat sich von ihrem befreiungstheologischen Verständnis her immer auf die Seite der Armen, Schwachen, Ausgegrenzten und Verachteten zu schlagen. Es wäre nicht nötig gewesen, alles wissenschaftlich zu überprüfen und zu hinterfragen. Es hätte gereicht, ihren Werten treu zu bleiben.

Ist doch in der katholischen Kirche für jeden Einzelnen zunächst sein Gewissen die oberste Instanz und nicht der Papst oder der Staat. Die Grundsorge muss die Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen sein, die Befreiung aus Zwängen und Nöten und die Hoffnung auch im Angesicht von Krankheit und Tod.

Aufarbeitung und Lernen als Chance

Wie kann nun verhindert werden, dass die Kirche bei der nächsten Krise wieder mitläuft? Auch innerkirchlich sollten die umgesetzten Maßnahmen theologisch geprüft werden! Darf ein Mensch von einem Amt oder einer Funktion ausgeschlossen werden, weil er nur gesund – aber nicht geimpft ist? Auch hier wäre eine großangelegte Besinnung, Entschuldigung und Buße angebracht!

Die Corona-Krise hat deutlich gemacht, wie wenig wir alle bisher gelernt haben, mit Angst richtig umzugehen, und wie schwer es sein kann, Vernunft und Herz in Einklang zu bringen. Gerade die Kirche als Gemeinschaft von Menschen, die einen Lehrer wie Jesus Christus hat, hätte das Potenzial dazu, als Vorbild vorzuleben, wie das gelingen kann.

Siehe auch

Ein Gedanke zu „PM: #16 Die Kirche in der Coronakrise

  1. Die Kirche hätte auf Jesus hören sollen!
    “Fürchtet euch nicht” steht 365 mal in der Bibel.
    Jesus ist immer zu den Kranken gegangen.
    Er sagte immer Humunata
    (Aramäisch heißt Glauben und Vertrauen).
    Er sagte also: ” Dein Gottvertrauen hat dir geholfen.
    Nicht das Vertrauen in die Regierung hilft, Gottvertrauen hilft.
    Dass die Kirche auch 2g bei Veranstaltungen wie Adventmärkte mitgemacht hat, zeigt nicht von Gottvertrauen!
    Die Kirche hat bei der Spaltung mitgemacht, das war nicht im Sinn der Botschaft von Jesus von Nazareth!

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