Die Sprache des Totalitären

Totalitäre Systeme haben viele Merkmale auf verschiedenen Ebenen, die vor allem politikwissenschaftlich und historisch gut untersucht wurden.

Gleichzeitig wird ein Aspekt meist vernachlässigt, der jedoch zentral ist, um den Aufbau totalitärer Strukturen zu verstehen: die Sprache.

Das Totalitäre zeigt sich etwa durch neu geschaffenen Begriffe, eine sprachliche Verengung des öffentlichen Diskurses, die semantische Umdeutung von Wörtern, durch sprachliche Vereinfachungen und vieles mehr. So werden Handlungen rhetorisch vorbereitet und ermöglicht.

Dabei ist es genau genommen einerlei, welche Ideologie totalitär ausgelegt wird. Die Manifestation des Totalitären in der Sprache funktioniert strukturell immer sehr ähnlich, der Inhalt ist dabei meist austauschbar.

All dies wird in dem Vortrag anhand historischer und rezenter Beispiele erläutert. Die Sprache des Nationalsozialismus, des Stalinismus und der DDR sollen dabei ebenso besprochen werden wie die totalitären Sprachveränderungen, die seit Beginn der Corona-Krise den öffentlichen Diskurs in Politik und Medien maßgeblich bestimmen.